„Mediation ist nicht gleich Mediation. Sehr viele Mediatoren wenden das Harvard-Konzept an. Dort geht es eher darum, wie bei einer Scheidung z.B. die Güter aufgeteilt werden, Aufgaben zugewiesen und Sachverhalte geklärt werden. Die Methode, die ich anwende, folgt dem metanoischen Ansatz. Das ist eine psychologische Vorgehensweise. Hier werden verletzte Gefühle angesprochen, unerfüllte Bedürfnisse aufgedeckt, die zu einem Konflikt geführt haben. Ziel ist, dass die Parteien wieder miteinander sprechen, zueinander Vertrauen fassen, füreinander Empathie gewinnen und im Gespräch eine gemeinsame Lösung, einen vertrauensvollen Konsens finden. Die Konfliktparteien sparen sich dadurch sehr viel Geld, Zeit und Nerven, weil sie eine für alle zufriedenstellende Lösung finden, anstatt jahrelang und kostspielig durch alle Instanzen zu klagen, um dann ein unbefriedigendes Ergebnis zu erreichen. Auch sog. Kompromisse machen die Parteien im wörtlichen Sinne einäugig, weil sie ja ein Auge zudrücken. Mediation ist vielseitig anwendbar, z.B. auf Nachbarschaftskonflikte, Konflikte am Arbeitsplatz, in der Familie, z.B. nach Erbfällen, zwischen Freunden, in Schulen, zwischen Verursacher und Geschädigtem, in der Politik, aber auch im Strafrecht als Täter-Opfer-Ausgleich. Allerdings wird die Mediation in all diesen Bereichen nicht gerichtlich angewiesen, ihr Erfolg beruht auf reiner Freiwilligkeit beider Parteien. Rein praktisch zu erwähnen ist auch, dass es sich bzgl. der Kostenfrage lohnt, zu prüfen, ob die Rechtsschutzversicherung die Kosten deckt, das ist nämlich sehr oft der Fall.“